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Alban Lafont

Womöglich wird der Name Alban Lafont für viele von euch Montagsscout-Lesern kein gänzlich unbeschriebenes Blatt sein. Das liegt schlicht an der Tatsache, dass es europaweit kaum vergleichbare Torwart-Top-Talente gibt, die in den vergangenen Monaten ihren Durchbruch geschafft haben. Da fallen einem auf Anhieb nur der Italiener Gianluigi Donnarumma (AC Mailand) und eben jener Alban Lafont ein.

Feuertaufe

Wir befinden uns im Sommer 2015. Der gerade einmal sechzehnjährige Torhüter wird mit einem Profivertrag  ausgestattet. Er stößt als neue Nummer drei vom FC Toulouse aus deren Nachwuchsabteilung zum Profiteam und soll zunächst viel lernen. Doch daraus wird nichts. Neu-Verpflichtung Goicoechea erweist sich als Flop und mit der etatmäßigen Nummer 2 Ahamada hagelt es Gegentore. Toulouse steht nach dreizehn sieglosen Spielen am Stück im Tabellenkeller. Am 28.11.2016 begann dann die Zeit des jungen Lafont, der mit 16 Jahren und zehn Monaten jüngster Stamm-Spieler der Ligue 1 ist. Bereits im ersten Spiel gelang ihm, was seinen Vorgängern im Kasten versagt blieb: Eine weiße Weste. Toulouse gewann gegen Nizza und Lafont zeigt spektakuläre Paraden.

Torwarttyp: Groß und schnell am Boden

Mit einem Meter 93 misst der Franzose, der auch die Staatsbürgerschaft von Burkina Faso besitzt, Gardemaß. Lafont bleibt immer ruhig und fühlt sich wohl in der Luft. Er ist ein schmächtiger Kerl und somit schnell am Boden. Seine größten Stärken liegen im 1 gegen 1 und in blitzartigen Reflexen auf der Linie. Außerdem zeigt er spektakuläre Sprungparaden wie neulich im Spiel gegen Paris Saint-Germain. Wie in Artikeln üblich versucht der Montagsscout den jeweiligen Spieler mit einem anderen zu vergleichen, der ähnlich ist. Bei Lafont ist das extrem schwierig. Seine Story (Debüt in jungen Jahren, auf Anhieb in Frankreich durchgesetzt) erinnert an Mickael Landreau, ehemals französischer Nationalkeeper. Seine Anlagen sind eher vergleichbar mit Alphonse Aréola oder Steve Mandanda, wobei letzterer einige Zentimeter kleiner ist.

Nach nun zweiunddreißig Einsätzen für Toulouse, und dem Klassenerhalt 2015/2016 beendete Lafont bereits elfmal das Match ohne einmal hinter sich zu greifen. Eine beachtliche Bilanz für den U18-Nationalspieler, der später einmal Hugo Lloris beerben könnte. Unlängst sind europäische Spitzenklubs auf ihn aufmerksam geworden und lassen ihn regelmäßig beobachten. Kein Wunder, denn wie zu Beginn des Artikels erwähnt sind gute, junge Torhüter rar gesät. Arsenal London schickt regelmäßig Scouts nach Südfrankreich und man darf davon ausgehen dass auch Serienmeister PSG ein Auge auf ihn geworfen hat. Spätestens nach der 0:2-Pleite und der Flugparade neulich.

Fazit

Das, was Lafont so besonders macht ist neben seines jungen Alters von erst 17 Jahren die Tatsache, dass er groß ist, aber gleichzeitig enorm schnell und ruhig. Diese Ausstrahlung gibt den Abwehrleuten Sicherheit und macht ihn zu einem kompletten Torhüter.

Er ist gut mit den Füßen. Er kann zwei oder drei Paraden kurz hintereinander machen und gefährliche Flanken aus der Luft fangen, auch wenn er das ganze Spiel über unbeschäftigt war. Das zeichnet meiner Meinung nach einen Weltklassetorhüter aus.

Bernard Diomède, Trainer Frankreich U17
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