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Mattia Caldara

Team der Stunde: Atalanta Bergamo

Atalanta Bergamo, ein Klub, der jahrelang die graue Maus der italienischen Liga war: Platz 13, 17, 11 und 15 lauten die Endresultate der vergangenen Saisons. Immer reichte es stets zum Klassenerhalt, „la dea“ spielt seit zehn Jahren mit einer Unterbrechung 2010/2011 in der Serie A. Seit dieser Saison erlebt Atalanta jedoch einen Aufschwung. Elf Siege aus neunzehn Partien bedeuten Platz 6 in der Tabelle – vor höher eingestuften Kontrahenten wie Inter Mailand, Torino oder dem AC Florenz. Der Trainerwechsel hin zu Gian Piero Gasperini hat sich voll und ganz ausgezahlt. Der Coach, der zuvor drei Jahre lang die CFC Genoa trainiert hat, setzt verstärkt auf die Jugend. Talente wie Franck Kessié, Roberto Gagliardini, Andrea Conti, Alberto Grassi, Andrea Petagna und ein gewisser Mattia Caldara stehen bei ihm hoch im Kurs und bekommen reichlich Spielzeit.

Abwehrchef

Caldara ist 22 und entstammt der Jugendabteilung seines Arbeitgebers. Nachdem sich sein Talent bereits mit 19 andeutete, wollte man ihm Spielzeit geben und verlieh in in die Serie B zu Trapani Calcio. Einundzwanzig Einsätze bescherte ihm seine erste Profisaison. Anschließend ging es nach Cesena, wo er die ersten 23 Spieltage als unangefochtener Stammspieler bestritt, wenn er fehlte dann nur aufgrund einer Sperre oder eines U-Länderspiels. Viele kleinere Verletzungen warfen ihn dann gegen Saisonende aus der Bahn, lediglich sieben Nominierungen kamen hinzu. In der Sommervorbereitung erkannte Gasperini jedoch sein Potenzial und setzte fortan auf ihn: Mit Erfolg! Nach durchwachsenem Saisonstart entdeckte Bergamo die Defensivstärke für sich und startete eine Serie. Sieben Siege und ein Remis aus den ersten acht Partien mit Caldara bei nur zwei Gegentoren bedeuteten Vereinsrekord. Der Innenverteidiger, der auch als rechter Außenverteidiger agieren kann, traf zudem dreimal, bescherte den Arbeitssieg bei Delfino Pescara und legte den Grundstein für den Erfolg über die Roma.

Es war wie in einem Traum. Als ich ein junger Mann war, ging ich zum Stadion, die Spiele zu sehen. Ich wusste, wie das Publikum in Bergamo auf Spielverläufe reagiert, aber es zum ersten Mal auf dem Feld zu erleben war spannend, schön. Und dann Conti neben mir, Gagliardini, Grassi, alles Jungs mit denen ich früher als Kind gespielt habe, das hat alles noch schöner gemacht. Es ist wirklich ein Traum-Debüt. Wir gewannen gegen eine große Mannschaft.

Mattia Caldara

Zweikampfstark

Caldaras Spielweise ist unaufgeregt, er schaltet sich gerne nach vorn mit ein und initiiert auch den ein oder anderen Angriff. Seine Passquote ist mit 84% sehr niedrig für einen Innenverteidiger, was vermutlich an missglückten Bällen in die Spitze liegen mag. Sehr gute Bewertungen vom Statistikportal whoscored.com bekommt er hingegen im puncto Balleroberung. Der 1,87-Meter große Verteidiger besitzt zudem ein gutes Timing beim Kopfball.

Erbe von BBC?

Längst sind große englische Vereine am Youngster interessiert, den Zuschlag scheint hingegen Juventus Turin zu bekommen. Manager Beppe Marotta meldete, eine Einigung stehe kurz bevor. Caldara solle die Saison in Bergamo zuende spielen und anschließend zur Alten Dame stoßen. Verständlich, schließlich wissen die Bianconeri, dass sie Kronprinzen für ihr alterndes Abwehrbollwerk BBC (Bonucci, Barzagli, Chiellini) benötigen. Mit Rugani steht ein weiteres Talent in den Startlöchern, das vielleicht einmal mit Caldara den Laden zusammenhalten soll.

Edit: Der Wechsel zu Juventus ist in trockenen Tüchern: http://www.juventus.com/en/news/news/2017/caldara-signs-for-juventus-.php

Ein Gedanke zu „Mattia Caldara“

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