Ein Leihgeschäft, das sich für beide Seiten voll und ganz rentiert hat. Vergangenen Sommer lieh Manchester City den damals 19-jährigen zum dritten Mal aus. Nach den Destinationen Genk und Breda (14 Spiele, 9 Tore) ging es nach Enschede. Dort sollte Enes Ünal den endgültigen Durchbruch schaffen.
Türkisches Wunderkind
Schon früh galt Enes Ünal als Wunderkind. Mit gerade einmal 16 Jahren ist er bis heute der jüngste Torschütze in der Geschichte der Süper Lig. Damals traf er noch im Dress von Bursaspor, für die er bis zu seinem 18. (!) Geburtstag stolze 57 Partien bestritt, die jedoch oft nur einige wenige Minuten Spielzeit beinhalteten. Der Türke war bereits in der U16 auffällig. Für die türkische U-Nationalmannschaft knipste er 25-mal in 24 Spielen. Inzwischen darf sich der 1,85 Meter große Ünal fünfmaliger A-Nationalspieler nennen. Und seine Chancen auf einen Stammplatz stehen gut.
Bundesligisten sind interessiert
Die Scouts der Citizens haben einen Volltreffer gelandet als sie ihren Vorgesetzten eine Verpflichtung empfahlen. Für drei Millionen Euro kam Ünal nach Manchester, wo er bis heute kein einziges Spiel bestritt. Unlängst bekunden zahlreiche Klubs Interesse an der Sturmhoffnung. Seine 18 Treffer und vier Vorlagen sind ein exzellentes Bewerbungsschreiben in Kombination mit seinem zarten Alter und seiner Entwicklungsfähigkeit. Möglich, dass die Skyblues anstreben, ihn zu halten, schließlich will mit Kelechi Iheanacho der Back-up von Sergio Aguero wechseln. Wahrscheinlicher ist jedoch ein erneutes Leihgeschäft mit Kaufoption (womöglich mit vertraglich verankerter Rückkaufklausel für ManCity) und als Ziel-Land soll die Bundesliga hoch im Kurs stehen. Werder Bremen, Schalke 04 und Borussia Dortmund haben ein Auge auf die Sturmhoffnung geworfen. Die holländischen Top-Klubs Ajax und PSV haben ihn selbstverständlich auch auf dem Zettel.
Manchester City ist ein fantastischer Klub, aber es ist wichtig für mich, jede Woche zu spielen.
Enes Ünal
Eine weise Entscheidung von dem Mann mit der wilden Haarpracht. Ein weiteres Problem stellt die Nicht-EU-Regel da, die Ünal keine Spielerlaubnis erteilen würde. Somit scheint ein Verbleib als unwahrscheinlich. Da sich Ünal in Enschede gut eingelebt hat, führt eine heiße Spur beiden Ruhrpottrivalen, die nur gut 90 Minuten entfernt liegen.
Einschätzung als Spielertyp
Er ist ein technisch guter Stürmer, eiskalt vor dem Tor und behält auch sonst einen kühlen Kopf, was eher untypisch für türkische Spieler ist. Er gehört sicherlich zu den größten Sturmtalenten des Landes und ist von Fatih Terim auch schon in die Nationalelf aufgenommen worden.
Gökhan Yagmur, Area Manager Türkei auf Transfermarkt.de
Wie beschrieben ist Ünal ein beidfüßig starker, technisch sehr gut ausgebildeter Stürmer, der auch mit dem Rücken zum Tor gefährlich werden kann. Auch per Kopf hat er bereits einige Treffer erzielt. Einen Vergleich zu ziehen, fällig bei ihm schwer. Eine Mischung aus Zlatan Ibrahimovic und Edinson Cavani könnte hinkommen. Sogar vom Aussehen her könnte man glatt behaupten, er sei eine Kreuzung von Ibra und Cavani. Ünal schießt gerne von außerhalb des Sechzehners und visiert dabei die lange Ecke an. Gerne versucht er den Ball in die rechte Torecke zu schlenzen.