Sampdoria Genua, ein klangvoller Name mit großer Tradition erlebte eine Saison im Mittelmaß. Die Mannschaft von Marco Giampaolo hat im vergangenen Sommer ihren Kader komplett umgekrempelt und verstärkt auf Talente gesetzt. Das Team besitzt eine gute Perspektive mit Akteuren wie Milan Skriniar, Bruno Fernandes, Karol Linetty, Dennis Praet und – Patrik Schick.
Kein Tor für Heimatklub Sparta – dennoch Millionenablöse
Der 21-jährige Tscheche ist ein echter Vollblutstürmer und kam im Sommer 2016 für gerade einmal vier Millionen von Sparta Prag. Für jenen Verein bestritt Schick gerade einmal sechs Spiele ehe er nach Genua wechselte. Vier Millionen für einen 6-Spiele-Mann? Nicht ganz. 2015/2016 war der 1,87 Meter große Angreifer an Bohemians Prag ausgeliehen, wo er reichlich Spielpraxis sammeln durfte. Seine Auftritte haben Genuas Scouts dermaßen überzeugt, dass sie direkt zugriffen. In dieser Hinsicht waren die vier Millionen Euro schon eine ordentliche Summe für einen unerfahrenen Knipser aus einer schwachen Liga.
Das Ass im Ärmel von Giampaolo
Mit Schick sollte ein Konkurrent für die beiden gesetzten Angreifer Fabio Quagliarella und Luis Muriel gefunden werden. Eine perfekte Rolle für Schick, dem die Joker-Rolle sehr liegt. Fünf Einwechslungen folgte der erste Startelf-Einsatz und direkt sein erstes Serie A Tor – auswärts bei Juventus Turin. Das Kunststück dort in einem Ligaspiel zu treffen gelangen außer ihm in dieser Spielzeit nur acht anderen Spielern.
Insgesamt kommt der Linksfuß auf achtzehn Einwechslungen und zwölf Startelfeinsätze bei elf Treffern und drei Assists. Eine sehr ordentliche Quote. Sein Trainer schätzt den frischen Wind den er Genua als Joker einhauchen kann und als junger Spieler kam ihm diese Rolle zu Beginn sehr entgegen. Ohne den großen Druck konnte er sich akklimatisieren und für die erste Elf empfehlen. Von den letzten sieben Partien durfte er fünf über die vollen 90 Minuten bestreiten. Zusätzlich zu seinen elf Toren kommen weitere zwei in der Coppa Italia. Im Schnitt kommt Schick alle 92 Minuten zu einer direkten Torbeteiligung. Eine tolle Quote.
Seltener Stürmertyp
Trotz seiner Größe von 187 Zentimetern ist Schick ein technisch beschlagener Stürmer. Nicht selten sorgt er mit tollen Dribblings für Knoten in den Beinen der gegnerischen Verteidigung. Er verfügt über einen harten, wie auch platzierten Schuss, zieht gerne aus der zweiten Reihe ab und visiert dabei oft das lange Eck an. Dank seiner Größe kann er auch per Kopfball gefährlich werden, da ist jedoch noch Luft nach oben. Ebenso offenbart er Schwächen in puncto Ballbehauptung. Dadurch dass er zu teilweise riskanten Dribblings neigt, verpasst er Momente, in denen es sinnvoll wäre, die Kollegen nachrücken zu lassen. Sein Spielertyp ist vergleichbar mit Napolis Arkadiusz Milik, der eine ähnliche Spielanlage aufweist, jedoch nicht so stark im Dribbling ist, dafür allerdings kopfballstärker.
Scouts großer Vereine haben ihn auf dem Zettel
Ist er gut genug für ein großes Team? Die Zahlen sprechen für sich. Er hat zehn Tore geschossen und zeigt überragende Präsenz.
Marco Giampaolo, Trainer Sampdoria Genoa
Unlängst wird der Tscheche von großen Klubs beobachtet. Juventus Turin, Borussia Dortmund, Bayern München (als Back-up für Lewandowski), Inter Mailand und Tottenham Hotspur bekunden Interesse. Spieler von seiner Sorte gibt es tatsächlich nicht allzu häufig: Linksfuß, als Joker brauchbar, jung, stark im Dribbling und dazu auch einigermaßen schnell unterwegs. Sowohl als alleinige wie auch als eine von zwei Spitzen einsetzbar. Ein weiteres Jahr in Genua dürfte ihm mit Sicherheit dennoch guttun, um dann mit mehr Startelfeinsätzen auf eine zweistellige Trefferzahl zu kommen. Dass dieses Szenario realistisch ist, beweist zurzeit Andrea Belotti, der für den FC Torino, ebenfalls einem Verein aus dem italienischen Tabellenmittelfeld, auf Torejagd geht. Die Ausstiegsklausel von Schick liegt übrigens bei 25 Millionen. Bedeutet: Genua winkt bei einem Abgang ein Transfergewinn von 21 Millionen. Kein schlechtes Geschäft.