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AUF DEN SPUREN GHEORGE HAGIS

  1. Rumäniens lange Durststrecke
  2. Stanciu, Hagi Junior und Parmas Flügelzange
  3. Talentierte Zentrale und Inters designierte Nr. 1
  4. WM 2022 als Ziel

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1. Rumäniens lange Durststrecke

Über viele Jahre hinweg ist es ruhig geworden um den Fußball in Rumänien. In den 1990er Jahren sorgten noch große Namen wie Gheorge Hagi (der unter anderem bei Real Madrid und dem FC Barcelona unter Vertrag stand) oder Gheorghe Popescu für einen starken Aufschwung der Nationalmannschaft, 1990, 1994 und 1998 nahm man an der Weltmeisterschaft teil, 1996 und 2000 an der Europameisterschaft. Bei vier von fünf Turnieren konnte man sich sogar fürs Achtel- bzw. Viertelfinale qualifizieren, schied jedoch jeweils knapp aus (zweimal nach Elfmeterschießen). Doch das altersbedingte Ausscheiden vieler elementarer Akteure, sowie der Streit zwischen Gheorge Hagi und Erfolgscoach Anghel Iordănescu sorgten für ein Auseinanderbrechen der goldenen Generation Rumäniens. In den folgenden Jahren war die Mannschaft geprägt von starken Einzelspielern wie Cristian Chivu oder dem später überführten Dopingsünder und Topstürmer Adrian Mutu – konnte aber bis zum heutigen Tage trotz zwei weiteren EM-Teilnahmen immer weniger auf sich aufmerksam machen. Doch nun ist eine neue Generation an Toptalenten im Anmarsch, die schon bald wieder Turnierluft schnuppern will. Wir stellen euch die Golden Boys vor!

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2. Stanciu, Hagi Junior und Parmas Flügelzange

Nun also, knapp 30 Jahre nach dem ersten fußballerischen Aufschwung im Land Draculas, bahnt sich in Rumänien eine ähnliche Entwicklung wie unter Führung von Superstar Gheorge Hagi an – und auch diesmal ist ein Hagi dabei! Mit Ianis Hagi, dem Sohn des Nationalhelden, verfügt die Tricolorii, wie die Nationalmannschaft im Zusammenhang mit der dreifarbigen Flagge genannt wird, über einen spektakulären und versatilen Offensivspieler, der derzeit beim schottischen Meister Glasgow Rangers unter Vertrag steht. Der 22-jährige ist beidfüßig stark, technisch hervorragend ausgebildet und besonders durch seine gefährlichen Schnittstellenpässe und Tempodribblings gefährlich. Die ersten Schritte als Profi durfte Hagi bei seinem Jugendclub Viitorul Constanta gehen – unter Cheftrainer Gheorge Hagi, der nicht nur Ehrenbürger der Stadt Constanta, sondern auch Namensgeber der vereinseigenen Fußballakademie “Academia Hagi“ ist. Bei seinen ersten Auslandsstationen in Florenz und beim KRC Genk konnte Ianis Hagi die extrem hohen Erwartungen an ihn nicht annähernd bestätigen, in Glasgow hingegen schätzt man seine kreative Spielweise und überwies nach vorheriger Leihe im Sommer 2020 3.5 Mio. Euro nach Belgien. In der Liga kommt er in der laufenden Saison auf 0.82 kreierte Torchancen/90 Min und 1.22 Torschussvorlagen/90 Min, ist mit 7 Assists der drittbeste Vorbereiter der Scottish Premiership. Doch damit nicht genug, Hagi kommt zudem auf 4 Second Assists (Toreinleitungen/zweitmeiste der Liga) und 2.74 Schüsse (6 Saisontreffer).

Doch Rumänien ist nicht nur Hagi. Die Triicolori haben in den letzten Jahren besonders stark in die Infrastruktur der heimischen Ligen investiert, neue Stadien und Nachwuchsleistungszentren entstehen. Besonders das von FCSB (vor Insolvenz Steaua Bukarest, nun unter dem neuen Namen FCSB) genutzt Nationalstadion Arena Națională (55.000 Plätze), das ans Marseiller Velodrome angelehnte Stadionul Ion Oblemenco (30.000 Plätze) von Universitatea Craiova und die Cluj Arena (30.000 Plätze) von Traditionsclub und Zweitligist Universitatea Cluj beeindrucken. Sie sind drei von ganzen 10 neuen Stadien, die seit 2010 eröffnet wurden!

Zudem gibt es in der erstklassigen Liga 1 mittlerweile eine U21 Regelung. Mindestens zwei Spieler mit maximal 21 Jahren müssen hier in der Startelf der Teams stehen. Dieser Schritt zum totalen Fokus auf die Jugend wird in Rumänien kritisch beäugt – das Liganiveau im Gesamten hat abgenommen, da finanzschwache Teams nun in die Jugend investieren müssen und das Geld für ausländische Leistungsträger fehlt. Immer wieder kommt es daher vor, dass Clubs diese Regelung ausnutzen und junge Spieler nach wenigen Minuten wieder auswechseln. Doch objektiv betrachtet sind vor allem die fehlende Modernisierung und ungenügende Leistungen der Manager und Besitzer das Hauptproblem für fehlende finanzielle Mittel und nicht der Talentefokus des Verbandes. Doch im Großen und Ganzen zeigt die Regelung ihre Wirkung, immer mehr Talente mit viel Potenzial nutzen Teams wie FCSB, Craiova oder Constanta als Sprungbrett in die Topligen Europas.

2016 war Nicolae Stanciu, der heute wohl beste Akteur Rumäniens, der Vorreiter für viele talentierte Landsleute. Der 27-jährige schloss sich damals als gehyptes Talent für fast 10 Mio. Euro dem belgischen Spitzenclub RSC Anderlecht an, kam in der ersten Spielzeit aber nur auf magere 4 Tore und 2 Assists. Als sich seine Zahlen auch im nächsten halben Jahr nicht besserten, wurde er mit großem Wertverlust an Sparta Prag abgegeben und von dort im Januar 2019 zu Al-Ahli Dschidda nach Saudi-Arabien verkauft. Als Stancius Karriere 6 Monate später vor dem Scheideweg stand zog es ihn zurück nach Prag, diesmal aber zu Slavia. Dort beeindruckt er seitdem als Advanced Playmaker auf seiner Position hinter der/den Spitze(n), kommt auf 10 Ligatore und 4 Assists in 20/21. Stanciu beeindruckt nicht nur durch seine Schusstechnik, mit der er 3.6 mal 90 Min. aufs Tor feuert, sondern wie Hagi mit vielen Toreinleitungen (5 Second Assists) und 4 Schnittstellenpässen/90 Min. Er kreiert 1.37 Torchancen pro 90 Spielminuten, Topwert in der tschechischen Liga. Slavias Nummer 7 ist zudem extrem stark bei Standards, schoss Hagis Club aus Glasgow mit einem tollen Freistoßtreffer aus der Europa League, bringt des Weiteren 45% seiner Freistoßflanken/Eckbälle an den Mann.

Der Fußball soll aktiv und attraktiv gestaltet werden!

Sowohl Hagi als auch Stanciu beschreiben den rumänischen Spielansatz bereits hervorragend – die Triicolori will das Spiel aktiv und attraktiv gestalten, vorbei sind die Zeiten des defensiven Absicherns. Zwei weitere Spieler, die vor allem das Offensivspiel des Teams beleben sollen und können sind Dennis Man (22 Jahre) und Valentin Mihăilă (21 Jahre). Die beiden Flügelspieler stehen seit Sommer (Mihăilă; kam für 8.5 Mio. von Craiova), bzw. Winter (Man; kam für 13 Mio. Euro von FCSB) beide beim italienischen Erstligisten Parma Calcio unter Vertrag und kämpfen dort gegen den Abstieg. Sowohl Man, der auf der rechten Außenbahn zuhause ist, als auch Mihăilă (kommt über links) sind Inside Forwards – sprich inverse Flügelstürmer, die mit viel Power und Tempo zur Spielfeldmitte ziehen und von dort mit dem starken Fuß abziehen oder Chancen kreieren. Dennis Man kam im ersten Halbjahr der Saison 20/21 für FCSB auf starke 6+ Dribblings/90 Min. (56% erfolgreich) und generierte zudem 1.53 Torschussvorlagen/90 Min. Auch seine fast 5 Ballaktionen im Strafraum/90 Min. und 1.36 kreierten Torchancen zeigen die Offensivgewalt, die der Topscorer der Liga 1 mitbringt. Resultat waren daher starke 14 Treffer und 6 Assists in nur 18 Ligaspielen – der Schritt in eine Topliga war überfällig.

Sein Gegenpart in Parma, Valentina Mihăilă, wies trotz klar erkennbarem Talent in seiner Heimat schwächere Werte als Man auf. Er kam in 19/20 im Dribbling nicht über eine unbefriedigende 40% Erfolgsquote hinaus (1.5 erfolgreiche Dribblings/90 Min.). Auch an Schussgenauigkeit (35%), Torschussvorlagen und Zweikampfhärte fehlte es ihm bislang und doch hat er sich trotz des deutlich höheren Liganiveau in der Emilia-Romagna schon deutlich weiterentwickelt. Er ist vermehrt in Offensivaktionen eingebunden, hat die Quantität seiner Dribblings, sowie der Flanken erhöht (Parma spielt häufig mit Target Mans wie z.B. Graziano Pelle).

Während Valentin Mihăilă erst am vergangenen Donnerstag (25.3.21) sein Länderspieldebüt geben durfte, hat sein schärfster Konkurrent auf der linken Außenbahn derer bereits vier. Die Rede ist von Florinel Coman, dem nächsten hochveranlagten Rumänen, der im Sommer den nächsten Schritt, raus aus der Komfortzone FCSB, wagen muss und wird. Coman stammt wie Ianis Hagi aus der Jugend Viitorul Constantas, schloss sich jedoch bereits 2017 dem Topteam aus der Hauptstadt Bukarest an, 2019 folgte das Debüt im Nationaldress. Auch Coman ist vom Spielstil her ein Inside Forward, kommt auf über 3 erfolgreiche 1vs1 Duelle/90 Min. in der laufenden Spielzeit, zeigt sich zudem extrem abschluss- (4+ Schüsse/90 Min.) und zweikampffreudig (27 Zweikämpfe/90 Min.).

In dieser Grafik haben wir Coman und Mihăilă in der Saison 19/20 in der Liga 1 verglichen, um festzustellen, welcher der beiden Spieler wohl über mehr Veranlagung verfügt. Es ist klar zu sehen, dass Mihăilă weniger Aktionen im Offensivspiel hat, Coman ist mit seinem Topteam FCSB deutlich dominanter. Dennoch ist besonders die Kreativität im Kreieren von Chancen und in Dribblings bei Coman stärker ausgeprägt. Wir sind gespannt wie dieser Vergleich aussieht, wenn beide es geschafft haben, sich in Topligen zu etablieren – für Mihăilăs Leistungen war der Schritt von Vorteil (siehe oben), Comans Leistungen hingegen sind teils eingebrochen. Kam er 19/20 noch auf 12 Tore und 9 Assists (0.84 Scorer pro Spiel) sind es in der laufenden Saison nur magere 0.35 (nur 1 Tor in 17 Ligapartien) – womöglich hat er den passenden Absprung auch aufgrund der hohen Ablöseforderung FCSBs (20 Mio. Euro) verpasst. Zudem wird ihm seit Jahren trotz hohem Potential fehlende Arbeitseinstellung und Moral nachgesagt.

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3. Talentierte Zentrale und Inters designierte Nr. 1

Doch nicht nur offensiv sind die Triicolori hoch veranlagt. Auch im defensiven Mittelfeld verfügt man über eine qualitativ sehr hochwertige Dichte an spielstarken, aber auch kämpferischen Talenten. Hier sind allen voran drei Namen zu nennen: Răzvan Marin (Cagliari Calcio), Alexandru Cicaldau (Universitatea Craiova) und Tudor Baluta (Dynamo Kiew; ausgeliehen von Brighton & Hove Albion).

Răzvan Marin wechselte wie so viele Rumänen von Jugendclub Viitorul Constanta bereits Anfang 2017 zu Standard Lüttich (Ablöse: 4.8 Mio. Euro). Beim belgischen Topclub entwickelte er sich nach kleinen Startschwierigkeiten ab der Saison 17/18 zum unumstrittenen Stammspieler, kam in 70 Ligaspielen 61-mal von Beginn an zum Einsatz. Dies brachte 2019 Ajax Amsterdam auf den Plan einer Verpflichtung – mit 12.5 Mio. Euro Ablöse ist Marin der drittteuerste Abgang der Vereinsgeschichte Standards. Er zeichnet sich besonders durch seine Aktivität auf dem Spielfeld aus, kam beispielsweise bei Ajax im Schnitt auf 100 Ballaktionen pro 90 Min.! Doch die Gesamtperformance und der aus der Jugend aufrückende Ryan Gravenberch (ähnlicher Spielertyp) sorgten dafür, dass Marin bereits nach nur einer Saison die Niederlande wieder verlassen musste und sich per Leihe und ab Sommer endgültig für 10 Mio. Euro Cagliari Calcio anschloss. Dort ist er im zentralen Mittelfeld gesetzt, kommt auf 28 Ligaspiele – 27 von Anfang an! Der 24-jährige besticht mit einer, für einen Achter, extrem hohen Passquote von 88%, gestaltet aber mit durchschnittlich 42 Pässen pro 90 Min. auch immer wieder selbst das Spiel. Auffällig sind zudem über 3 Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte, sowie mehr als 1.5 Torschussvorlagen!

Neben ihm dürfte in den nächsten Jahren besonders Alexandru Cicaldau eine enorm wichtige Rolle einnehmen. Der 23-jährige steht bei noch bis Sommer 2022 bei Universitatea Craiova unter Vertrag, trägt dort jetzt bereits die vielsagende Nummer 10, sowie dank diverser konstanter Leistungen auch die Kapitänsbinde! Bei den Triicolori ist es die Nummer 8, die tatsächlich besser zu seinem Spielstil passt. Cicaldau ist ein Box-to-Box Midfieder, kam in der laufenden Saison auf knapp 4 Dribblings und sowie 15 Progressive Passes (je pro 90 Min.). Im Angriffsdrittel steht er bei knapp 9 Zweikämpfen, rückt dorthin durch seine raumgreifenden Läufe immer wieder auf. Ähnlich wie Deutschlands Leon Goretzka führen ihn diese häufig bis in den Strafraum, weshalb er hierdurch unter anderem auf starke 1.8 Schüsse/90 Min. kommt; zudem tritt der bei Universitatea alle Standards. Im letzten Sommer zeigte sich bereits der FC Everton stark interessiert am Absolventen der Academia Hagi, die damals geforderten 7 Mio. Euro ist Cicaldau auf jeden Fall wert. Last but not least: Tudor Baluta. Auch der 22-jährige Baluta stammt aus Viitoruls mehrfach erwähnter Topakademie, schloss sich bereits 2019 Brighton & Hove Albion aus der Premier League an und befindet sich nach einer Heimatleihe, einem unglücklichen Halbjahr bei ADO Den Haag mittlerweile beim 3. Leihverein Dynamo Kiew. In Den Haag fand er unter dem englischen Coach Alan Pardew kaum statt, die Pandemie tat sein übriges – Baluta kam nur auf 4 Ligaspiele; in Kiew hingegen sieht es noch schlimmer aus. Während der 1.92m Hüne erst am Coronavirus laborierte erwies sich ein Mittelfußprellung aus dem Januar nun als so schlimm, dass es zur Operation kam, derzeit stehen 3 Ligaminuten auf der Uhr. Doch Baluta ist hochveranlagt, besonders im Stellungsspiel und dem damit verbundenen Abfangen von Bällen (knapp 8/90 Min. in 18/19) ist er für sein Team elementar. Zudem gewann er in eben jener Spielzeit über 13 mal den Ball, ist als Ball Winning Midfielder dank 24 Forward passes auch immer wieder für das Einleiten von schnellen Gegenangriffen verantwortlich (+11 Pässe ins letzte Drittel).

Radu soll mittelfristig Samir Handanovic ersetzen!

Neben den oben vorgestellten Offensiv- und Defensivakteuren verfügt Rumänien mit Ionuț Radu (Inter Mailand) über einen Torhüter, dessen Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist. Der 23-jährige wechselte bereits vor über sieben Jahren in den Nachwuchs Internazionales, wurde seitdem mehrmals an unter anderem Parma Calcio oder auch den FC Genua verliehen, die ihn 2019 sogar per Kaufoption unter Vertrag nehmen, Inter jedoch nur zwölf Tage später bereits die Rückkaufoption zog. Radu soll mittelfristig zum direkten Nachfolger Samir Handanovics aufgebaut werden, ist im Vergleich zum Slowenen mit dem Ball am Fuß deutlich stärker ausgebildet (91% Passquote in 19/20 für Parma) und passt dementsprechend super zum spielstarken Ansatz seines Nationalteams. Zudem waren in der vergangenen Spielzeit seine Paraden bei Schüssen aus kurzer Distanz (bis 10 Meter Torentfernung; 69% gehaltene Schüsse; viertbester Wert der Serie A) extrem stark – bei mittlerer Distanz (10-20 Meter) war er hingegen mit nur 51% Schlusslicht!

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Die links dargestellte Grafik zeigt nochmals die Tiefe an talentierten U25 Fußballern auf, die Rumänien derzeit zur Verfügung stehen. Neben den vorgestellten Akteuren auf den Flügeln und im defensiven Mittelfeld sollten besonders Innenverteidiger Radu Drăgușin (bereits mit 16 Jahren zu Juventus Turin gewechselt; aktuell Serie C – 71% gewonnene Defensivzweikämpfe), sowie Stürmer Florin Munteanu (aus der U19 des AC Florenz) auf eurer Watchlist landen. Munteanu, der bereits 7 Treffer in 13 Spielen in der Primavera erzielen konnte (viertbester Torschütze), wurde zum Ärgernis vieler Rumänen nicht für die U21 EM nominiert – gilt aber dennoch als größtes Sturmtalent des Landes.

Aus dem Kader der aktuellen U21 sollte man zudem ein Auge auf Spielmacher Olimpiu Morutan (FCSB) und Octavian Popescu (FCSB) haben, die beide mit extrem vielen Dribblings (beide 7+/90 Min.) und einem guten Passspiel (80% Quote) auffallen. Technisch stark eben, der neue Weg der Triicolori.

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4. WM 2022 als Ziel

Die EM 2020 respektive 2021 hat Rumäniens Nationalmannschaft verpasst. Über einen zweiten Platz der Nations League Gruppe C4 18/19 konnte man sich hinter Serbien für die Playoffs zur Europameisterschaft qualifizieren. Im Oktober 2020 musste man sich hier jedoch auf Island mit einem knappen 2:1 geschlagen geben – der Altersschnitt der Truppe von Mirel Radoi betrug damals 28.73 Jahre, eine der ältesten Truppen europaweit. Routiniers wie Ciprian Tatarusanu oder Ciprian Deac (2010/11 bei Schalke unter Vertrag) beendeten daraufhin die Nationalmannschaftskarriere um einen Umschwung einzuleiten. Radoi wird auch in der Qualifikation zur WM keine Jugendmannschaft aufbieten, doch die verbliebenen Leistungsträger wie Stanciu, Sassuolos Vlad Chiricheș oder Clujs Innenverteidiger Andrei Burca werden als Stützen für eine deutlich verjüngte Mannschaft elementar sein. Im ersten Qualifikationsspiel gegen Nordmazedonien starteten bereits Marin, Man und Coman, einige weitere Talente kamen zum Einsatz – ein guter Anfang. Wir sind gespannt wie sich die Triicolori gerade in den Spielen gegen die deutsche Elf und gegen die Rivalen aus Island verkaufen wird, Platz 2 und damit die Play-Offs zur WM in Katar wurden als klares Ziel ausgegeben. Zum ersten Mal seit 24 Jahren möchte man dann auf den Spuren des legendären Gheorge Hagi ein Turnier aufmischen.

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